Am 27. April 2022 feiert die Rega ihren 70. Geburtstag. Was mit mutigen Pionieren in den 1950er-Jahren begann, ist heute eine der modernsten Luftrettungsorganisationen weltweit, die aus dem schweizerischen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken ist. Diese Entwicklung wurde geprägt vom Willen, modernste Technologien einzusetzen, um Menschen in Not zu helfen. Das Drohnensystem der Rega und die Rega-App sind Beispiele dafür, dass die Rega auch nach sieben Jahrzehnten immer weiter nach neuen Möglichkeiten sucht, um die Luftrettung zugunsten der Schweizer Bevölkerung weiter zu verbessern.
Suchflüge mit Rega-Helikoptern
Sobald ein begründeter Verdacht besteht, dass eine Person vermisst wird und wohl dringend Hilfe braucht, leitet die Einsatzzentrale der Rega eine Suche zur Rettung ein. Dabei stehen ihr unterschiedliche Einsatzmittel zur Verfügung. Ein Suchflug mit dem nächstgelegenen Rega-Helikopter und der ortskundigen Crew ist eine sinnvolle und schnelle erste Massnahme bei Tageslicht, wenn beispielsweise die geplante Route eines vermissten Wanderers bekannt ist. Für Suchflüge in der Dunkelheit verfügt die Rega über einen Suchhelikopter, der unter anderem mit dem Multisensor-Suchsystem IR/EOS, einer hochsensiblen Wärmebildkamera sowie einem Mobilfunkdetektor ausgerüstet ist. Der Rega-Suchhelikopter steht rund um die Uhr auf der Einsatzbasis Wilderswil für Sucheinsätze bereit. Verhindern beispielsweise schlechte Sichtverhältnisse den Flug eines Helikopters, kann neben bodengebundenen Bergrettern des Schweizer Alpen-Club SAC auch die Rega-Drohne zum Einsatz kommen.
Rega-Drohne fliegt, wenn der Suchhelikopter am Boden bleiben muss
Das Drohnensystem wurde in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Nach umfangreichen Tests bei unterschiedlichsten Bedingungen und der erfolgten Feinabstimmung der einzelnen Komponenten, kann die Rega-Einsatzzentrale die Drohne mit der Bezeichnung «RGA-UAV-T1A» seit letztem Herbst für Sucheinsätze aufbieten. Die Drohne kann grossflächige Suchgebiete selbständig abfliegen und ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet: Mit einem Mobilfunkdetektor, dem sogenannten «Lifeseeker», ortet die Drohne Mobiltelefone auf einige Meter genau, auch wenn im Suchgebiet kein Mobilfunkempfang besteht. Zusätzlich wurde für die Drohne die sogenannte «Human Detection Pipeline» entwickelt. Dieses System erkennt auf den Echtzeit-Bildern der Wärmebildkamera Menschen im Gelände dank eines selbstlernenden Algorithmus automatisch und übermittelt die Daten an den Rega-Spezialisten, der von seinem Arbeitsplatz aus in der Einsatzbasis Wilderswil die Suche und den weiteren Rettungseinsatz koordiniert.
Rega-App: Bewährtes noch besser machen
Ein weiteres Beispiel für Innovation zu Gunsten von Patientinnen und Patienten ist die Rega-App. Die Notfall-App der Rega wurde bereits im Jahr 2011 lanciert und war damit die erste Notfall-App der Schweiz, mit welcher Standortdaten an eine Einsatzzentrale übermittelt werden konnten. Mittlerweile wurde sie über 1,6 Millionen Mal heruntergeladen und hat sich in tausenden Rettungseinsätzen bewährt. Die Rega hat die App nun weiter verbessert. Sie ist neu noch intuitiver zu bedienen. Daneben schafft die Rega mit der neuen Version der App die technischen Voraussetzungen für künftige Modernisierungen.
Einsatzkoordinaten werden direkt ins Cockpit übermittelt
Der grösste Vorteil bei einer Alarmierung via Rega-App ist, dass der Standort der alarmierenden Person automatisch in die Einsatzzentrale der Rega übermittelt wird. Dabei wird eine Telefonverbindung in die Einsatzzentrale aufgebaut und der Standort der alarmierenden Person auf einer Karte dargestellt. Anschliessend wird dann die Rettung eingeleitet und die Einsatzleiterinnen und -leiter übermitteln die Koordinaten des Einsatzortes direkt ins Cockpit des aufgebotenen Rega-Helikopters. Dies erleichtert der Helikopter-Crew die Suche nach dem Einsatzort und spart im Notfall wichtige Zeit.
Factsheets, Bilder und Videomaterial zur Rega-Drohne und zur Rega-App sowie weitere Unterlagen zur Medienkonferenz finden sich in elektronischer Form unter www.rega.ch/media
Das Rega-Jahr 2021
Die Rega blickt auf ein Rekordjahr zurück: Die Einsatzzentrale am Flughafen Zürich organisierte im Jahr 201 total 18’017 Einsätze und damit 10,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt entspricht das rund 50 Einsätzen pro Tag. Häufiger in der Luft waren sowohl die Rettungshelikopter mit 14'330 Einsätzen (+8,1 %) als auch die Ambulanzjets mit 858 Einsätzen (+32,6 %). Die Zunahme der Repatriierungen ist auf die erhöhte Reisetätigkeit der Bevölkerung gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie zurückzuführen. Die Rega-Crews betreuten insgesamt 12’284 Patientinnen und Patienten (+10,3 %), was ungefähr 34 Patientinnen und Patienten pro Tag entspricht. Mehr Informationen zur Einsatzbilanz 2021 lesen Sie in der Medienmitteilung vom 1. Februar 2022.
53'000 neue Gönnerinnen und Gönner im Jahr 2021
Die Gönnerinnen und Gönner ermöglichen der Rega mit ihrem Beitrag, die Luftrettung zugunsten der Schweizer Bevölkerung sicherzustellen. Die Rega freut sich über 53'000 zusätzliche Gönnerinnen und Gönner per Ende 2021, was im Vergleich etwa der Einwohnerzahl der Stadt Biel entspricht. Per Ende 2021 unterstützten 3,678 Millionen Gönnerinnen und Gönner die Rega.
Das Rega-Geschäftsjahr 2021
Im Jahr 2021 betrug der Betriebsertrag der Rega 205,4 Millionen Franken. Demgegenüber stand ein Betriebsaufwand von 187,9 Millionen Franken. Daraus resultiert ein positives Betriebsergebnis von 17,6 Millionen Franken. Das Jahresergebnis beträgt 29,8 Millionen Franken. Die Gönnerinnen und Gönner trugen mit Gönnerbeiträgen und Spenden rund 63,5 Prozent der Gesamtkosten der Rega. Die übrigen Kosten übernehmen hauptsächlich Kostenträger wie Versicherer in Form von Zahlungen für geleistete Einsätze.