Daniela Bergamin arbeitet seit acht Jahren bei der Rega, und das sehr gerne: «Mir gefällt die Kombination aus Aviatik, Medizin und der Arbeit in einem kleinen, professionellen Team, verbunden mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun.» Weshalb wollte Daniela Bergamin Pilotin werden? «Das verdanke ich einem Globi-Wettbewerb», sagt sie. Im Alter von elf Jahren malte sie mit viel Liebe zum Detail ein Flugzeug, obwohl sie noch nie geflogen war. Prompt gewann sie den Wettbewerb und durfte mit der Swissair von Basel nach Zürich fliegen. Und das ganz alleine, ohne Begleitung ihrer Eltern. Ein unvergessliches Erlebnis, das sie für die Fliegerei begeisterte.
Vor ihrer Zeit bei der Rega sammelte Daniela Bergamin vielfältige Erfahrungen: Nach einer Ausbildung im Wirtschaftsbereich und zwei Jahren Arbeitstätigkeit in Valencia startete sie ihre Karriere in der Luftfahrt. Während sie als Flugbegleiterin tätig war, erwarb sie berufsbegleitend die private Fluglizenz. Darauf folgten die Berufspilotenlizenz und schliesslich die Lizenz für Verkehrspiloten. «Meine Freizeit nutzte ich, um Flugerfahrung zu sammeln und die vorgeschriebene Anzahl Flugstunden zu erreichen», sagt die gebürtige Baslerin. Als sie dann das erste Mal im Cockpit eines Rega-Jets sass, ging ein Wunsch in Erfüllung: «Ich kann mit meiner Arbeit Menschen in einer Notlage helfen», schwärmt die Mutter zweier Kinder.
Der Job erfordert viel Spontanität und Flexibilität. Die Crew erfährt erst am Vorabend, ob und wann sie am nächsten Tag zu einem Einsatz startet, wohin dieser sie führt und wie lange er dauert. Da ist Daniela Bergamin froh, auf die Unterstützung der Familie und ein flexibles Umfeld zählen zu können. «Die Rega-Crews fliegen jährlich über 400 Flugplätze auf der ganzen Welt an», weiss die Pilotin. «Es gibt wohl keinen abwechslungsreicheren Job in der Fliegerei. Wir treffen täglich auf neue Flughäfen, Menschen und Kulturen und erleben sehr viel Dankbarkeit und Wertschätzung.»
Besonders gerne fliegt Daniela Bergamin kleinere, abgelegene Flugplätze an, beispielswiese im Norden: «Dort sind die Pisten oft in schöne Naturlandschaften eingebettet. Und fliegerisch sind diese Flugplätze interessant. Die Topografie, das Wetter, die beschränkte Pistenlänge und die kaum vorhandenen Instrumentenanflugsysteme machen unseren Job sehr spannend.» Welche Destination mag Daniela Bergamin besonders gerne? «Bozen. Der Flug von der Schweiz über das atemberaubende Bergpanorama ist ein Erlebnis.»