Am Samstag kurz vor 21 Uhr alarmierten zwei Alpinisten über die Rega-App die Helikopter-Einsatzzentrale. Sie befanden sich auf dem südlichen Teil des Morteratschgletschers, unterhalb des Piz Zupò, in spaltenreichem Gelände. Bei winterlichen Temperaturen, schlechter Sicht und zunehmender Orientierungslosigkeit waren sie blockiert und kamen nicht mehr zu ihrem Ziel, dem «Rifugio Marco e Rosa».
Unterstützung aus der Einsatzzentrale
Da eine Alarmierung über die Rega-App den Standort und den Akku-Stand des Alarmierenden direkt in die Einsatzzentrale übermittelt, wusste die Einsatzleiterin sofort, wo sich die beiden befanden. Aufgrund des tiefen Akku-Standes musste der telefonische Kontakt sorgsam eingeteilt werden. Ein Rettungsflug war wegen Dunkelheit, Wind und schlechter Sicht nicht möglich. Die Alpinisten wurden aber telefonisch mit dem Rettungschef der SAC-Sektion Bernina verbunden, der sie anwies, unter den gegebenen Umständen besser an Ort und Stelle zu bleiben. Er informierte sie darüber, wie sie sich vor der Kälte schützen konnten. Zusätzlich kontaktierte er den Hüttenwart des «Rifugio Marco e Rosa» mit einer Beschreibung des Standorts der beiden. Aufgrund dichten Nebels bestand jedoch keine Chance, in der Ferne die Stirnlampen der beiden auszumachen. Der Hüttenwart setzte jedoch akustische Signale mit dem Horn ab, um den beiden eine Orientierung zu ermöglichen.
Nacht überstehen statt riskanter Bewegung
Als in der Nacht das Wetter kurz besserte, versuchten die Alpinisten in Absprache mit der Helikopter-Einsatzzentrale, ihre Position zu verändern und weiterzukommen. Die Einsatzzentrale verfolgte dank wiederholter Standortmeldungen über die Rega-App, dass sie sich in die falsche Richtung bewegten. Daraufhin wurden sie zur Umkehr aufgefordert. Ihnen wurde geraten, sich im Schnee einzugraben und bessere Bedingungen abzuwarten. Am frühen Sonntagmorgen erlaubten die Wetterbedingungen, dass die beiden unterkühlten Alpinisten von einem Helikopter der Heli Bernina ausgeflogen werden konnten.