«Hast du zu viel getrunken?», fragt Lori ihren Mann Franz im Schlafzimmer der Ferienwohnung in Südfrankreich. Es ist Loris Geburtstag, und zur Feier des Tages gingen sie in einem eleganten Restaurant in der Stadt essen. Die Zwillinge Elijah und Gabriel schlafen bereits tief und fest. «Sag, wieso sprichst du so komisch, wir haben doch gar nicht viel Wein getrunken?», hakt Lori nach. Plötzlich rutscht Franz aus dem Bett und liegt reglos auf dem Boden. In diesem Moment wird Lori klar: Es ist ein medizinischer Notfall. «Ich dachte, er habe einen Herzinfarkt erlitten, und geriet in Panik. Ich rief seinen Namen, aber Franz war sehr konfus.»
Lori wählt alle Notrufnummern, die sie kennt. Doch mit ihrem Schweizer Handy kommt sie nicht durch, irgendetwas stimmt mit den Mobilfunkeinstellungen nicht. Sie öffnet das Fenster und schreit um Hilfe, doch niemand hört sie. Schliesslich gelingt es ihr, mit der Notruffunktion des iPhones den lokalen Rettungsdienst zu kontaktieren. Obwohl sie als Übersetzerin vier Sprachen fliessend spricht, hat sie in dieser Extremsituation grosse Mühe, den Rettungskräften die benötigten Auskünfte zu geben: Wie lautet die Adresse der Ferienwohnung? In welchem Haus der weitläufigen Feriensiedlung befinden sie sich? «Auf diesen Notfall war ich überhaupt nicht vorbereitet – man denkt einfach nicht daran, dass einem dies in den Ferien passieren könnte.»







