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Rega kann Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil ab sofort bei schlechter Sicht anfliegen

Die Rettungshelikopter der Rega können das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil (SPZ) ab sofort auch bei schlechter Sicht, gestützt auf Satellitennavigation, anfliegen. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat das entsprechende Instrumentenflugverfahren bewilligt. Patienten profitieren von höherer Versorgungssicherheit bei Schlechtwetter- und Hochnebellagen.

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) ist spezialisiert auf Akutmedizin, Rehabilitation und Integration von querschnittgelähmten Menschen und verfügt über einen eigenen Helikopterlandeplatz. Bisher konnten die Rega-Crews Patientinnen und Patienten nur bei guten Sichtbedingungen zur Behandlung ins SPZ fliegen. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung durch die Rega hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) der Rega nun die Zulassung erteilt, das SPZ auch bei schlechter Sicht anzufliegen. Weil diese Anflüge die Überwachung durch den Flugverkehrsdienst erfordern, dürfen die Rega-Crews diese vorerst nur während den Betriebszeiten des Militärflugplatzes Emmen oder von 9:00 bis 18:30 Uhr durchführen. Da sich Rettungseinsätze an keine Tageszeit halten, möchte die Rega die Anflugverfahren künftig auch ausserhalb der Betriebszeiten nutzen können. Das SPZ ist nach dem Berner Inselspital, dem Universitätsspital Zürich, dem Luzerner Kantonsspital und dem Kantonsspital Winterthur das fünfte Spital in der Schweiz, welches mit einem Instrumentenanflugverfahren an ein Netzwerk aus vordefinierten Instrumentenflugrouten – das sogenannte Low Flight Network (LFN) – angeschlossen werden konnte.

Politische Unterstützung für das Netzwerk aus Instrumentenflugrouten

Seit Jahren verfolgt die Rega ihre Vision einer wetterunabhängigen Luftrettung, um mehr Menschen in Not helfen zu können. Gemeinsam mit der Schweizer Luftwaffe und der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide arbeitet die Rega an der Etablierung und Inbetriebnahme des Low Flight Network (LFN), eines schweizweiten Netzwerks aus Instrumentenflugrouten, das Flugplätze, Spitäler und Rega-Basen miteinander verbindet. Das LFN ermöglicht dem Helikopter mittels Autopiloten einer im Flugrechner gespeicherten Flugroute nachzufliegen – ein entscheidender Sicherheitsgewinn und Voraussetzung, damit Helikopter auch bei schlechter Sicht im Instrumentenflugverfahren fliegen können. Das Projekt wird auch auf politischer Ebene unterstützt: Eine Motion im Ständerat, welche den Bundesrat damit beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Fertigstellung des LFN und dessen Finanzierung zu regeln, wurde im Ständerat Anfang Juni 2020 mit 41:0 Stimmen angenommen.

 

Mehr Informationen zur Rega-Vision: www.rega.ch/ifr

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