Der Bau der neuen Helikopterbasis erfolgt in mehreren Etappen. In einer ersten Phase werden so lange Vorarbeiten durchgeführt, wie es die Wetterbedingungen zulassen. In den kommenden Wochen erfolgen unter anderem das Abtragen der obersten Erdschicht sowie erste Tiefbauarbeiten. In einer zweiten Phase im nächsten Jahr werden die aufwändigen Tiefbauarbeiten ausgeführt und in einer dritten Phase folgt dann der modulare Aufbau des Hangars.
Gemeinsame Basis für drei Helikopterbetriebe
Die neue Helikopterbasis wird im Norden des Flugplatzes als moderne Voll-Holzkonstruktion von «Salzgeber Holzbau» aus S-chanf mit regionalem Holz realisiert. Darin einziehen wird nicht nur die Rega: Auch die beiden anderen in Samedan tätigen Helikopterunternehmen – HeliBernina und Swiss Helicopters – werden die moderne Infrastruktur als Mieter nutzen. Somit finanziert und baut die Rega eine gemeinsame, funktionale Lösung für alle Helikopterbetriebe in der Region.
Rega kann nicht länger warten
Die hängige Stimmrechtsbeschwerde betreffend der Abstimmung vom 17. August 2025 zur Aufhebung des Botschaftsprojekts 2017 stellt für den Baubeginn der neuen Helikopterbasis kein Hindernis dar, zumal die Abstimmung gemäss mehreren juristischen Gutachten für eine Realisation der Helikopterbasis gar nicht notwendig war. Obwohl die Rega noch über keinen unterzeichneten Unterbaurechtsvertrag verfügt, hat sie beschlossen, mit dem Bau zu beginnen. Die Dringlichkeit des Bauvorhabens wird auch vom Bund anerkannt: Ein Gesuch der Rega für einen vorzeitigen Baubeginn noch vor dem Winter wurde am 9. Oktober 2025 vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) bewilligt. Fünf Tage später erfolgte bereits der Spatenstich. Rega-CEO Ernst Kohler sagt: «Wir können und wollen nicht länger warten. Es geht darum, die medizinische Versorgung aus der Luft zugunsten der Engadiner Bevölkerung und Gäste über das Jahr 2026 hinaus von Samedan aus sicherzustellen. Für die Rega hat das die höchste Priorität.»
Zeitpunkt der Fertigstellung ist auch vom Wetter abhängig
Der Einzug der Betriebe in die neue Basis war gemäss der Ende 2023 beschlossenen Etappierung des Flughafenprojekts für Dezember 2026 vorgesehen. Derzeit ist aber noch offen, ob die neue Helikopterbasis bis dann fertiggestellt werden kann. Aufgrund der kurzen Bausaison im hochgelegenen Engadin muss damit gerechnet werden, dass eine Übergangslösung auf dem Flugplatz benötigt wird, um den neuen, grösseren Rega-Helikopter ab Januar 2027 bis zur Fertigstellung der Basis unterbringen zu können.
Rega-Basis SamedanDie Rega-Basis Samedan ist die höchstgelegene Einsatzbasis der Schweiz – rund 1700 Meter über Meer. Einsätze in Höhenlagen von 3000 bis 4000 Metern sowie plötzlich wechselnde Wetterverhältnisse gehören hier zum Alltag der Einsatzcrews. Das Einsatzspektrum der Engadiner Basis reicht von Wintersport- und Bergunfällen über Verkehrs- und Arbeitsunfälle sowie akute Erkrankungen. Jährlich starten die Crews von Samedan aus zu rund 700 Einsätzen, rund 90 Prozent davon sind sogenannte Primäreinsätze direkt am Unfallort. Die restlichen Einsätze sind Verlegungen von Patientinnen und Patienten von Regional- in Zentrumsspitäler. Aufgrund des alpinen Geländes wird die Crew regelmässig von Rettungsspezialisten der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) unterstützt. Bereits im Jahr 1957, nur wenige Jahre nach der Gründung der Rettungsflugwacht, flog die Rega mit einem Helikopter der Heliswiss im Engadin sporadisch Rettungseinsätze. Ende der Sechzigerjahre beschaffte die Rega für das Engadin eine eigene Maschine, eine Alouette III. Ab 1982 setzte die Rega auf dem Flugplatz Samedan, wo sie 1977 einen eigenen Hangar erstellt hatte, auch eine eigene Crew ein. Seit mehr als einem Jahrzehnt versucht die Rega, ihre schweizweit älteste Basisinfrastruktur zu erneuern. |