«Seit ich klein bin, wollte ich bei der Rega auf einer Basis arbeiten», sagt Jacqueline Zbären. Dieser Wunsch war ihr Antrieb für eine umfassende Ausbildung: Sie wurde zuerst Pflegefachfrau, danach Fachfrau Anästhesie und schliesslich Rettungssanitäterin. Ausserdem war sie bei der Alpinen Rettung Schweiz als medizinische Fachspezialistin tätig.
Vor fünf Jahren erfüllte sich ihr grosser Traum: Sie begann ihre Arbeit auf der Rega-Basis in Zweisimmen. Da die Arbeit als Rettungssanitäterin am Boden nicht dieselbe ist wie in der Luft, durchlief Jacqueline Zbären zuerst eine dreimonatige Weiterbildung. «Ich lernte das medizinische Material kennen, machte mich mit den Abläufen vertraut, wurde im Umgang mit dem Helikopter geschult und lernte, wie ich die Rettungswinde bediene.» Dank dieser können die Rega-Crews Menschen auch aus sehr schwierigen oder gefährlichen Situationen retten. «Das ‹Windele› mache ich am allerliebsten. Ich bin dann ganz im Moment und muss mich voll auf meine Arbeit fokussieren. Das ist ebenso intensiv wie spannend», sagt die Berner Oberländerin. Bei Rettungswindenoperationen hängen eine oder zwei Personen am Windenseil – bis zu 90 Meter unterhalb der Helikopterkabine. Millimetergenaue Arbeit ist nötig, damit diese Einsätze reibungslos klappen.
Die Rettungssanitäterin freut sich schon heute auf den neuen Rega-Helikopter, der nächstes Jahr auf der Basis Zweisimmen stationiert wird. «Dann sitze ich während einer Windenaktion nicht mehr im Helikopter an der offenen Türe, sondern stehe ausserhalb der Kabine auf den Kufen», erzählt Jacqueline Zbären. Doch diese Herausforderung sei nicht der einzige Grund, weshalb ihr die Arbeit Freude mache: «Unsere Aufgaben sind unglaublich vielseitig. Wir sind das Bindeglied zwischen Aviatik und Medizin. Wir unterstützen die Piloten während des Flugs bei der Navigation, helfen ihnen, Hindernisse zu erkennen, und unterstützen sie beim Funken. Am Boden kümmern wir uns gemeinsam mit den Notärzten um die Patienten.»
Jacqueline Zbären arbeitet neben ihrem Pensum bei der Rega noch 20 Prozent in einem Spital und ab und zu auch im Rettungsdienst. «Das ist eine gute Ergänzung. So kann ich meine erlernten Berufe gut verbinden.» Wenn sie nicht gerade im Cockpit neben dem Piloten sitzt oder im Spital arbeitet, zieht es die 42-Jährige in die Berge. Ob mit dem Bike, den Tourenski oder entlang einer Kletterroute: «Hauptsache, es geht steil aufwärts.»







