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Lawineneinsätze der Rega

Jedes Jahr fliegt die Rega im Durchschnitt rund 30 Einsätze nach Lawinenunfällen. Entscheidend fürs Überleben ist die schnelle Rettung: Für alle Beteiligten zählt nach einem Lawinenniedergang deshalb jede Minute. Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt, ist eine optimale Vorbereitung der Crews entscheidend. Auch wenn die Rega im Notfall rasch am Einsatzort eintreffen kann: Die Kameradenrettung vor Ort stellt die grösste Überlebenschance für Lawinenopfer dar.

Anzahl Lawineneinsätze im Jahresvergleich

Anzahl medizinisch versorgter Patientinnen und Patienten (2019–2024)

38
2019
13
2020
62
2021
43
2022
31
2023
26
2024

Die jährliche Einsatzstatistik schwankt stark und verdeutlicht damit die Unberechenbarkeit von Lawinenereignissen. Grundsätzlich widerspiegelt die Anzahl der Einsätze nach Lawinenniedergängen die Schneeverhältnisse sowie das Freizeitverhalten von Wintersportlern in der Schweiz. Trotz der Intensität der Wintersaison machen Primäreinsätze zur medizinischen Versorgung von Lawinenopfern lediglich 0,5 Prozent aller Primäreinsätze* der Rega aus.

* Notfalleinsätze direkt am Ort des Ereignisses

Der Faktor Zeit

Bei einem Lawinenunglück zählt jede Minute. Von einer Lawine erfasst zu werden, ist lebensbedrohlich: Rund 43 Prozent der Verschütteten, die vollständig von den Schneemassen bedeckt werden, erliegen unmittelbar ihren Verletzungen oder finden den Erstickungstod. Nur wer innert kürzester Zeit gefunden und gerettet wird, hat intakte Chancen zu überleben.

Die Überlebenschance ist am Anfang relativ hoch, etwa 90 Prozent. Die Überlebenschance nimmt jedoch mit jeder Minute drastisch ab.

  • Bis 15 Minuten nach der Verschüttung:
    Überlebenschance liegt noch bei etwa 90 Prozent.
  • Nach 30 Minuten:
    Die Überlebenschance sinkt rapide auf 30 Prozent.

Die Kameradenrettung und eine effiziente Rettungskette sind von grösster Bedeutung. Verschüttete, die sofort von ihren Kameraden geborgen wurden, haben dreimal höhere Überlebenschancen.

100%50%0%0 min15 min30 min75 min~90%~30%~20%

Besondere Herausforderung: Reanimation

Rund 30 Prozent der Lawinenverschütteten erleiden einen Herzstillstand. Reanimationen unter Lawinenbedingungen zählen zu den anspruchsvollsten Aufgaben für die Crews. Die schwierige Umgebung – geprägt von Lärm, Schnee und oft steilem Gelände – sowie der enorme Zeitdruck verlangen nicht nur medizinisches Können, sondern auch herausragende Flugtaktik und Teamarbeit, um die Überlebenschancen der Patienten zu maximieren.

Strategie und Hilfsmittel

Lawineneinsätze sind selten, aber hochgradig zeitkritisch. Damit die Crews bei Lawineneinsätzen optimal handeln, führt die Rega vor jeder Wintersaison Trainings im Gelände durch. Dabei werden alle entscheidenden Schritte geübt: die Suche mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), die Organisation am Schadenplatz, das Ausgraben der georteten Personen sowie die medizinische Versorgung. So wird sichergestellt, dass jedes Crewmitglied die Abläufe eines Lawineneinsatzes beherrscht.

Die Phasen der Lawinenrettung

  • Alarmierung: Zeugen oder Opfer alarmieren die Rega-Einsatzzentrale über die Alarmnummer 1414 oder die Rega-App. Die Einsatzleitung der Rega bietet augenblicklich alle Rettungskräfte und  -mittel auf, die für den Lawineneinsatz nötig sind: Rega-Helikopter, welche zum Unfallort fliegen, um die Verschütteten zu orten und medizinisch zu versorgen, sowie Lawinensuchhunde-Teams und Bergretter der Alpinen Rettung Schweiz (ARS), die in der Regel mit kommerziellen Helikoptern zum Einsatzort geflogen werden.

  • Kameradenrettung/Sofortmassnahmen: Ausschlaggebend bei einem Lawinenunfall ist die Hilfe der Kameraden: Verschüttete, die von Kolleginnen oder Kollegen umgehend mit dem LVS geortet und ausgegraben werden, haben die besten Überlebenschancen. Deshalb gilt: Sofort nach der Alarmierung der Rega mit der Suche beginnen.

  • Ankunft des Helikopters: Der erste Rega-Helikopter führt eine Suche auf dem Lawinenkegel durch. Bei fehlenden Zeugen können Suchgeräte wie LVS oder Recco-Detektoren aus der Luft wertvolle Zeit sparen.

  • Feinsuche und medizinische Versorgung: Die Feinsuche wird anschliessend von Rettungsspezialisten Helikopter der ARS durchgeführt – mit Lawinenhunden und weiteren Bergretterinnen und Bergrettern. Einmal von den Schneemassen befreit, müssen vollständig verschüttete Personen nicht selten von der Notärztin oder dem Notarzt sowie von der Rettungssanitäterin oder dem Rettungssanitäter der Rega reanimiert werden. Die Rega-Crew kümmert sich noch am Unfallort um die medizinische Erstversorgung der Patienten, welche häufig gleich mehrere Verletzungen aufweisen und an Unterkühlung leiden.

Wichtige Einsatzpartner

  • Alpine Rettung Schweiz (ARS): Die Einsatzleitung der Rega bietet neben dem Rega-Helikopter auch Lawinensuchhunde-Teams und die Bergretterinnen und Bergretter der ARS auf, die häufig mit kommerziellen Helikoptern zum Einsatzort geflogen werden. Die ARS ist eine vom Schweizer Alpen-Club SAC und der Rega gegründete Stiftung.   

  • Helikopterunternehmen: Kommerzielle Helikopterfirmen sind eine wichtige Unterstützung beim Transport von Material sowie Bergretterinnen und Bergrettern. 

  • Weitere Einsatzpartner: Bei Lawineneinsätzen auf Skipisten helfen Patrouilleure der Bergbahnen. Die Partner der Blaulichtorganisationen können nach einer Lawine Material zum Unfallort liefern und helfen bei der Patientenversorgung sowie der Suche nach Verschütteten.

In diesen Monaten rettet die Rega am meisten Lawinenopfer

Die meisten Lawineneinsätze erfolgen zwischen Dezember und Mai. Um bestens vorbereitet zu sein, frischen die Crews und weitere Mitarbeitende der Rega vor Beginn der Wintersaison ihre Kenntnisse gezielt auf.

Was kostet ein Lawineneinsatz und wer muss dafür aufkommen?

Die Kostenfrage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gilt aber: Je mehr Rettungsmittel und Einsatzkräfte aufgeboten und eingesetzt werden müssen, desto höher fallen die Kosten aus. Grundsätzlich bezahlen diejenigen Personen, die effektiv gerettet wurden respektive deren Versicherungen. Die Rega kann ihren Gönnerinnen und Gönnern gemäss ihren Gönnerbestimmungen diejenigen Einsatzkosten für von ihr erbrachte oder organisierte Hilfeleistungen erlassen, die von keiner Versicherung übernommen werden müssen.

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